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Firner Sitte Kalender: Tages- und Monatsnamen

Die Sieben-Tage-Woche

Die Sieben-Tage-Woche ist eine Erkenntnis der Astronomen des alten Orients. Teilt man die Zeiträume des zunehmenden und des abnehmenden Mondes, d.h. die obsigende und die nidsigende Hälfte des Monats in zwei Teile, erhält man jeweils zwei Wochen zu sieben Tagen.
Die alten Astronomen ordneten jedem der sieben Tage einen bestimmten Planeten und damit eine bestimmten Gottheit zu. Die Römer übernahmen diese Einteilung, und zur Zeit des römischen Reiches in den ersten Jahrhunderten der neuen Zeitrechnung verbreiteten sie sich, wohl zusammen mit dem julianischen Kalender, auch im germanischen Raum. Dabei wurden die römischen Götternamen durch theodische ersetzt. So wurde zum Beispiel aus dem babylonischen Tag des Marduk, der Tag des Ares, dann der Tag des Mars und schließlich der des germanischen Zius.

Die Namen der Wochentage seien im Folgenden aufgeführt:

Sonntag: Wenn der Mittwoch, wie sein Name vorgibt, einst die Mitte der Woche dargestellt hat, begann die Woche mit dem Sonntag, dem Tag der Sonne. Da sich im romanischen Bereich ab dem vierten Jahrhundert der Name Dies Dominica (Tag des Herrn), durchsetzte, müssen die Germanen die Wochentage bereits im zweiten oder dritten Jahrhundert übernommen haben.

Montag: Analog zum Sonntag wird der zweite Tag der Woche als Montag, als Tag des Mondes bezeichnet. Seine althochdeutsche Form Manatag ist im Dialektwort Määntig erhalten geblieben.

Ziestag/Dienstag: Der römische Mars wurde von germanischen Legionären gemeinhin mit dem Gott Ziu gleichgesetzt. Demnanch nannte man den dritten Wochentag Zîestag. Die Bezeichnungen Ziistag, Ziestag oder Zienstag haben sich im alemannischen Raum gehalten und entsprechen genau dem altnordischen tyrsdagr. Das deutsche Dienstag erklärt sich damit, daß Ziu auch als Mars Thingsus, der Schutzgott des Dings war, was jedoch nur einmal inschriftlich bezeugt ist. Ansonsten war der Mars Thingsus faktisch unbekannt. Der Zîestag wurde erst im 17. Jahrhundert mit der Verbreitung der Lutherbibel durch den mittelniederdeutschen dingesdach verdrängt. Die Schreibweise Dienstag geht also allein auf Luther zurück. In Bayern heißt der Dienstag mundartlich auch Ertag, was auf den griechischen Ares oder den Bischof Arius bezogen werden kann. Das schwäbische Aftermontag geht offensichtlich auf eine kirchliche Intervention zurück.

Wonstag/Gudenstag (Mittwoch): Eine solche kirchliche Umbenennung erklärt ebenfalls den deutschen Namen Mittwoch. Diese harmlose Bezeichnung sollte den dem römischen Tag des Merkurs entsprechenden Wuodanestag (Wodanstag) ersetzen. Im Nordwesten Deutschlands hat sich der Gudenstag erhalten, auch im friesischen Wönsdei und im altnordischen Óðinsdagr zeigt sich der alte germanische Name, der im englischen Wednesday heute weltweit verbreitet ist.

Donnerstag: Der Jovis-Dies, der Tag des Blitzeschleuderers Zeus-Jupiter, wurde von den Germanen als Donarstag aufgefasst. Außer im Bayerischen, wo Pfinztag eine weitere kirchliche Korrektur widerspiegelt, hat sich der Name im ganzen deutschen Raum erhalten.

Freitag: Die römische Göttin Venus wurde von den Germanen mit Frija gleichgesetzt. Tatsächlich sind beide Namen mit dem altindischen prya (Geliebte) verwandt. Im Alemannischen hat sich die althochdeutsche Form Friijatag in Friitig erhalten, sie stimmt mit dem altisländischen Friadagr überein. In Bayern wurde auch dieser Wochentag mit einem christlichen Namen belegt. Der Pferintag bezeichnete den Rüsttag zum Sabbat. Der Begriff ist mittlerweile ausgestorben.

Sonnabend:Die Bezeichnung Sonnabend meint eigentlich den Vorabend des Sonntags und weist auf eine weitere Besonderheit des germanischen Kalenders hin. In allen germanischen Sprachen wird nämlich der Vorabend zum folgenden Tag gezählt. Der heilige Abend ist der Vorabend vor Weihnachten, der dänische Sankthansaften, der Vorabend von Johanni und der Werkabend oder Feierabend, der Vorabend eines Werktages. Anstatt in Jahren wurde in Wintern, und, wie oben gesagt, anstelle von Tagen, rechnete man in Nächten. Auch Feste verlegt man im germanischen Kulturraum in die Nacht, neben dem obigen Beispielen sei noch an Bedas Nacht der Mütter, die Fasnacht und die Hullefrauensnacht erinnert.
Der Tag endete also mit dem Abend, und die einbrechende Nacht gehörte bereits zum folgenden Tag. So ging die Wuodans-Nacht dem Wuodans-Tag voran, so folgte auf den Donars-Tag mit dem Eindunkeln die Frija-Nacht. Der Beginn der Nacht dürfte durch das Erscheinen des Abendsterns gekennzeichnet gewesen sein, der Übergang zum Tag mit dem Erscheinen des Morgensterns. Das Aufgehen der Sonne ist eine alte deutsche Sprachwendung, die Bezeichnung Sonnenuntergang wird, vielleicht wegen ihres apokalyptischen Beiklangs, noch heute von bodenständigen Dialektsprechern im Alpenraum vermieden. Die Bezeichnung Sonnabend (althochdeutsch: sunnunaband, stammt eigentlich aus dem Altenglischen (sunnanæfen) und wurde quasi als Anglizismus durch angelsächsiche Missionare vor allem im Norden Deutschlands eingeführt. Gemäß mittelhochdeutscher Sprichwörter geht die Sonne niemals unter, sondern nur zu Rast und Gnaden. Es war früher eine allgemeine Sitte, beim Anblick von Sonne und Mond freundlich den Hut zu ziehen und die Gestirne zu grüßen.
Der Samstag, wie der Sonnabend in den südlicheren Gegenden Deutschlands bezeichnet wird, ist der einzige Tag, der nichts mit den germanischen Göttern zu tun hat. Er ist aus dem Griechischen ins Bairische gewandert. Das Althochdeutsche Sambaztag geht wohl auf griechisch Sambaton zurück. Im Nordwesten Deutschlands hat sich wie in England die Bezeichnung Saterstag, eine direkte Übertragung des lateinischen dies saturni erhalten. Offenbar gab es keine germanische Gottheit, die diesem altlateinischen Gott entsprochen hätte. Im Norden heißt der Sonnabend Laugardagr, d.h. Wasch- oder Badetag. Das samstägliche Baden und Waschen war auch im deutschen Raum bekannt und hat sich in den Alpen bis zu heutigen Tag gehalten. Der Brauch ist entweder uralt oder erst nach der Christianisierung entstanden, da man am Tag des Herrn sauber zu sein hatte. Darüber hinaus finden wir im Altnordischen auch den Ausdruck sunnunótt, also Sonn-Nacht, für die Nacht vor dem Sonntag. Der Begriff Sonnnacht, stimmt also inhaltlich mit dem Sonnabend als Ende der Woche überein.


Die Monatsnamen


Das alte germanische Jahr unterscheidet sich vom heutigen römisch geprägten Sonnenjahr davon, dass es sich nicht in einem solaren Schaltjahreszyklus von 3x365 und 1x366 Tagen mit jeweils 30/31 Monatstagen samt 28/29-Tagen-Schaltmonat bewegt, sondern ursprünglich zählte man ein 365-tägiges Sonnenjahr und ein 354-tägiges Mondjahr aus jeweils zwölf Mondphasen. Die Differenz zwischen diesen beiden Jahren wurde durch die Zwölf Nächte ausgeglichen, nach der im germanischen Verständnis die Zeit stillstand und die über Weihnachten und Neujahr gezählt wurde. Somit beschrieben die alten Monatsnamen Zeitumfänge, die mit den jeweiligen Mondphasen übereinstimmten.
In der Firnen Sitte zählen wir deshalb zwei verschiedene Arten von Monaten: zuerst die solaren, wie wir sie heute kennen und zudem noch die eigentlichen alten Monate, die die jeweilige Mondphase beschreiben.

Im Folgenden sind die heute gebräuchlichen Monatsnamen mit ihrer lateinischen Entsprechung und der dazugehörigen Mondphase aufgelistet. Bei den Namen handelt es sich um neuartige Entlehnungen aus den alten Bezeichnungen wie beispielsweise Wendelmaend oder Lenzinmânôth (altfränkisch).

Firne Sitte Monatsnamen:

Januar - Jänner, Hartung (Eismond, Hartmond)

Februar - Hornung
(Sonnmond, Wiwermond)

März - Lenzing
(Lenzmond, Erdmond)

April - Efferle, Ostermonat
(Ostermond)

Mai - Weiding (Wonnemond
)

Juni - Brachet (Brachmond),

Juli - Heuert (Heumond),

August - Ernting, Ouwest (Erntemond),

September - Scheiding (Herbstmond, Heiligmond)

Oktober - Gilbhart (Weinmond)

November - Nebelung (Blozmond),

Dezember - Wendeling
(Weihmond)
 

Aktuelle Mondphase

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