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Sagenhaftes vom Ursprung der Schwaben

Ursprung der Sachsen und Schwaben


 

»Die Schwaben sind nicht geboren, sondern gesät«, sagt ein alter Spruch, und der berühmte Volksprediger Geiler von Kaysersberg lässt im 15. Jahrhundert auf die Frage »Warum säst du nicht zarte Schwaben?« die ironische Antwort geben »das Erdreich trägt sie nicht«.

(Aus Diederichs: Schwäbische Sagen)

 

Diese alte Geschichte über den Ursprung der Schwaben ist wahrer, als sie sich auf den ersten Blick wahrscheinlich anhört. Vermutlich reicht ihre Überlieferung sogar noch bis in Zeiten zurück, als die Schwaben aus dem germanischen Stamm der Sweben „herausgewachsen“ sind.

Ähnliche Sagen kennen wir nämlich noch von anderen deutschen Volksstämmen. So sind auch die Sachsen mit Aschanes (Askanius), ihrem ersten König, aus den Harzfelsen mitten im grünen Wald, bei einem süßen Springbrünnlein herausgewachsen. Unter den Handwerkern hat sieh noch heutzutage der Reim erhalten:

Darauf so bin ich gegangen nach Sachsen,
wo die schönen Mägdlein auf den Bäumen wachsen;
hätt ich daran gedacht,
so hätt ich mir eins davon mitgebracht.

Darüber hinaus nannte sich ein berühmtes sächsisches Herrschergeschlecht "Askanier". Und Aventin leitet schon merkwürdig den Namen der Germanen von germinare, auswachsen, ab, weil die Deutschen auf den Bäumen gewachsen sein sollen. Ähnliche Mythen finden sich auch bei den antiken Griechen (Herodot), wo die Meliaden (Eschennymphen) aus dem Samen des Himmels entstehen und das dritte Menschengeschlecht aus Eschen geschaffen wird. Interessanterweise bezeichnete der Geschichtsschreiber Adam von Bremen die Wikinger als Ascomanni (Eschenmannen).

Quelle: Deutsche Sagen von Jacob und Wilhelm Grimm (Gebrüder Grimm), Kassel 1816/18, Nr. 408

 

Der Mythos von der Menschwerdung ist in der germanischen Mythologie an drei Stellen beschrieben: In der "Weissagung der Walawa" der Liederedda, in der Snorra Edda (9. Abschnitt) und in der Sage vom Ursprung der Sachsen. Nach den Überlieferungen der beiden Edden stammen die Menschen von zwei Gehölzen (an. "tré tvau"), die Burs Söhne, die Ansen Wodan, Wilio und Wihio am Strande fanden, und die zuleich das ersten Menschenpaar versinnbildlichen, nämlich Askr (Esche) und Embla (von germanisch *ambilo, griechisch ámpelos - Ranke, Rebe, Schlingpflanze) ab. In vielen Auslegungen wird Embla als Ulme gedeutet. Ulme heißt aber im Altnordischen almr und nicht Embla. Demhingegen steht im Norrönen askr buchstäblich für Esche, so daß die Ulmen-Deutung eher unwahrscheinlich ist.

Der Name des Mannes Askr findet sich auch in der Sage vom Ursprung der Sachsen in der Form Aschanes bzw. in der latinisierten Form Askanius wieder. Hier hat man somit eines der nicht wenigen Zeugnisse, die aufzeigen, dass skandinavische und deutsche Mythologie starke Analogien aufweisen. Interessanterweise ist hier nur ein einzelnes Gehölz erwähnt.

Dieser Mythos geht wahrscheinlich auf die Menschwerdung, im übertragenen Sinne, durch das Erlernen des Feuerquirlens zurück. Das trockene Rebe
nholz (Embla) war die sich entzündende Unterlage beim Feuerbohren. Das harte Eschenholz der Feuerquirl. Der Mensch scheidet sich ja im Prinzip nur durch den Gebrauch des Feuers vom Tierreich. Es handelt sich hier also eher um einen kulturhistorischen als um einen biologischen oder evolutionären Mythos, der nicht im Widerspruch zu den heute bewiesenen Lehren von Evolution und Abiogenese steht.


 

Solche Ursprungssagen sind, ähnlich dem biblischen „Schöpfungsbericht“ schon immer wichtig für die Menschen gewesen, denn sie drückten stets das Verständnis und mythische Eigenbild aus, das die entsprechenden Völker von sich hatten. Wenn in der Sage die Germanen aus von Göttern gefundenen Treibhölzern erschaffen wurden, so kann man darin das Selbstverständnis erkennen, dass der Mensch ohne Gott im Meer der Welt wie ein Stück Treibholz ist – frei, aber ohne wirklichen Halt und Sinn.

Womöglich spiegelt sich in beidem auch ein wenig die Geschichte der Schwaben selbst wieder.

Denn von einer Verwurzelung in dem Land von Rhein, Neckar und Donau kann in der Vergangenheit kaum die Rede sein – noch stärker als das restliche Mitteleuropa war besonders Rhein- und Süddeutschland bis ins Mittelalter immer der Durchzugsort und die Wahlheimat verschiedener Menschen und Völker und Kampfschauplatz von Kelten, Römern, Sweben, Franken, Alemannen und Franzosen, was sich auch in der wechselvollen Geschichte des Schwabenlandes niedergeschlagen hat.

Und schließlich waren auch die Schwaben selbst nur Einwanderer und kamen dereinst als germanischer Stamm von der fernen Elbe, bevor sie ihre eigentliche schwäbische Identität erst unter der Ankunft der mit ihnen verwandten Alemannen zu entwickeln begannen, die mit der Übernahme des Limes die römische Herrschaft im „Dekumatenland“ beendeten. Was lag da näher als das mit dem Gewittersturm der Alemannen endlich jene Saat aufging, die die Gärtner-Ahnen der Schwaben in der Römerzeit gesät hatten.

 

Bemerkung:

Nicht von ungefähr hat also auch der Schwabe den Ruf, fest in seiner Heimat verwurzelt zu sein – eben ähnlich der gesäten Pflanze, die aus dem Acker wächst, und dies Pflänzlein ist ebenso bodenständig wie der Schwabe selbst. Und es kann auch nur dann fruchtbringend wachsen und die schönsten Blüten hervorbringen, wenn es den Bezug zu seinen Wurzeln nicht verliert.

(Autoren: Felix Walz und Andreas Zautner)


Kinder sind wie Samenkapseln,
die wir, gleich einem Baum,
fallen lassen
und sie nur voller Vertrauen darauf, 
dass sie ihre eigenen Wurzeln treiben,
in die Welt hinaus lassen können.


Anfangs können wir sie schützen,
ihnen Schatten und Trost spenden,
sie in den Arm nehmen und in den Schlaf wiegen,
doch wenn Wind und Wetter sie entwurzeln oder verbiegen,
können wir nur zusehen
und uns in Geduld üben.


Wir können sie und ihre Träume,
Sehnsüchte und Wünsche nicht beschneiden oder formen,
denn dann beschneiden wir uns selbst.

Wir können nur in Gewissheit und Liebe darauf bauen,
dass sie sich eines Tages wieder in unserem Schatten niederlassen,
eigene Samen und Früchte tragen
und an unserer Seite zu kräftigen und sturmerprobten
lichtdurchfluteten Gefährten heranwachsen.


(© by Katja Dornberger)

Über die Schwaben

Herkunft der Schwaben

Die Vordern der Schwaben waren weiland über Meer gekommen mit großer Heereskraft und schlugen ihre Zelte auf an dem Berg Suevo, davon hießen sie Sweben oder Schwaben. Sie waren ein gutes und kluges Volk und nahmen sich oft vor, daß sie gute Recken wären, streitfertig und sieghaft. Brenno, ihr Herzog, schlug mit Julius Cäsar eine blutige Schlacht.

Quelle: Deutsche Sagen der Gebrüder Grimm. Lied auf Anno. Nr. 29, Cod. pal. 361. fol. 2.d.

Davon erzählt ein altes Lied
 

Annolied XIX
 
VNdir bergin in gegin Suâben
Hîz her vanin ûf haben
Deri vordirin wîlin mit herin
Dari cumin wârin ubir meri,
   
Mit mislîchemo volke
Si slûgen iri gezelte
Ane dem berge Suêbo,
Dannin wurdin si geheizin Suâbo.
Ein liu[h]t zirâdi vollin gût
   
Redispêh genûg,
Die sich dikke des vure nâmin
Daz si guode Rekkin wêrin,
Woli vertig vnti wîchaft;
Doch bedwang Cêsar al iri craft.



 

Der Ursprung des Hauses Württemberg


 

Eine Tochter des Stauferkaisers Barbarossa liebte einen jungen Mann, der von geringer Abkunft war. Da sie mit der Einwilligung ihres Vaters nicht rechnen konnte, verließ sie heimlich den Hof und zog mit ihrem Geliebten in dessen Heimat. Dort kauften sie ein kleines Grundstück an einem Berghang und richteten eine Wirtschaft ein.

Nach einigen Jahren kehrte der Kaiser während einer Reise beim „Wirt am Berg" ein. Die Tochter erkannte sogleich ihren Vater, und da dieser bei guter Laune war, fand sie die Gelegenheit günstig, sich zu erkennen zu geben und ihm dabei gleich seinen Enkel vorzustellen, denn sie hatte inzwischen einem Knaben das Leben geschenkt.

Barbarossa freute sich, seine Tochter wiedergefunden zu haben, verzieh auch ihrem Mann und machte ihn auf der Stelle zum Grafen. Dieser aber wollte seinen Namen zum Andenken an diesen Tag behalten und nannte sich fortan Graf Wirt am Berg, woraus der Name Württemberg entstand.

 

Quelle: Ulrich Maier, Als Baden noch in Schwaben lag. Theiss, Stuttgart, 1993.

 

Das Badener Sagenbuch /Die Gründung Badens I.

 

In längst vergessener Zeit war die Gegend des heutigen Badens von einem seichten See aus warmem und kaltem Wasser bedeckt.Mitten in diesem See war eine schilfbewachsene Insel, "das feste Rohr".Dort wohnten die Fischer viele Jahre lang.Eines Tages kam ein Kriegsheer von ferner gezogen,dessen Anführer nahm das feste Rohr in seinen Besitz und hängte als Siegeszeichen am Bründl seinen Kriegsschild an einem Baum auf.

Von dem Lager dieses Kriegers,der Carolus hieß und die ganze Gegend bezwang,erhielt die Stelle im Volksmund den Namen "in Schildhölzen ",das heißt Schildwald.Am nahen Schildbach soll Carolus die Ungarn geschlagen haben.Dieser Bach wird auch Sagenbach genannt,denn dort hat Carolus den Ungarn seine letzte Botschaft gesagt, nämlich : "Hinaus aus diesem Land !"

 Quelle: Badener Sagenbuch, Verlag G. Grasl 1985.

 

 

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